Eisenmangel - Blass, müde und unkonzentriert

Eisenmangel - Blass, müde und unkonzentriert

Fühlen Sie sich auch manchmal blass, müde und unkonzentriert? Dann kann es sein, dass Sie einen Eisenmangel haben und Ihre Speicher einfach leer sind. Fast jeder zehnte Erwachsene ist davon in Europa betroffen.

 

Eisen ist für den Körper ganz wichtig, denn ohne ihn können wir nicht überleben. Wir brauchen das Eisen, um einen Teil der roten Blutkörperchen, das Hämoglobin, zu bilden. Es versorgt jede einzelne Körperzelle mit Sauerstoff. Der Eisenmangel ist laut der Weltgesundheitsorganisation allerdings sehr gravierend. 80 Prozent aller Betroffenen sind Frauen.

 

Der Eisenmangel entsteht meist durch ein Missverständnis zwischen Eisenaufnahme und Eisenbedarf. Gerade Frauen im gebärfähigen Alter verlieren täglich über einen Milligramm Eisen. Während der Menstruation verlieren Frauen sogar bis zu 25 Milligramm Eisen pro Tag, natürlich auch ein bisschen abhängig davon, wie stark die Periode ist. Männer verlieren ein bisschen weniger als ein Milligramm täglich.

 

Durch die Anatomie sind Frauen einfach viel stärker gefährdet, einen Eisenmangel zu erleiden. Durch eine verlängerte oder eine verstärkte Regelblutung kann es schnell zu einem Eisenmangel kommen. Das ist meist auch der Grund, warum sich Frauen während der Periode abgeschlagen, unkonzentriert und müde fühlen. Aber auch in der Schwangerschaft sind Frauen sehr gefährdet einen Eisenmangel zu bekommen. Denn während der Schwangerschaft verbraucht der Körper ca. 1000 Milligramm Eisen um die Plazenta aufbauen, entwickeln und versorgen zu können. Es muss also täglich ein erhöhter Bedarf an Eisen zur Verfügung gestellt werden, um die Entwicklung des Babys sicher zu stellen. Aber auch nach oder während der Geburt kann es zu einem großen Blutverlust und damit zu einem Eisenmangel kommen.

 

Im ersten Schritt bleibt der Eisenmangel erst einmal unentdeckt. Denn der Körper bildet immer eigene Speicher, auf die er in einer Minusbilanz zurückgreifen kann. Aber irgendwann sind diese Speicher aufgeraucht und es kann nicht mehr genug Hämoglobin gebildet werden. Dann entsteht eine Anämie, eine sogenannte Blutarmut. Das kann sich in Symptomen wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Schwindel oder auch blasse Haut zeigen. Weitere körperliche Symptome können Haarausfall, brüchige Nägel oder eingerissene Mundwinkel sein. Gerade in der Schwangerschaft ist ein Eisenmangel sehr gefährlich. Denn er vergrößert das Risiko, eine Fehlgeburt oder eine Frühgeburt zu erleiden. Das kann starke negative Auswirkungen auf die frühkindliche Entwicklung haben. Bei Kindern hat ein schwerer und dauerhafter Eisenmangel ein Risiko auf eine Wachstumsstörung und auf die Hirnleistung, die durch diesen Mangel beeinträchtigt werden können.

 

Auf jeden Fall sollten solche Symptome immer wieder von einem Arzt abgeklärt werden. Hierbei wird Blut abgenommen und der Wert der Eisenspeicherwerte ermittelt.

 

Niedrige Hämoglobin-Werte können aber auch noch andere Ursachen haben. Beispielsweise können sie ein Hinweis auf Blutungen im Magen- und Darmtrakt sein, Geschwüre der Gebärmutter oder auch verschiedene Arten von Tumoren. Es kann aber auch eine Störung der Eisenaufnahme im Körper vorliegen. Das kann zum Beispiel bei chronischen Darmerkrankungen wie Zöliakie oder Morbus Crohn der Fall sein. Wenn diese ganzen weiteren Ursachen ausgeschlossen sind, kann der Eisenmangel behandelt werden. In der Regel wird mit Präparaten gearbeitet, die als Nahrungsergänzungsmittel gelten. Diese werden meist über einen Zeitraum von drei bis vier Monaten eingenommen und das ein- bis zweimal täglich. In seltenen und schweren Fällen wird vom Arzt eine Infusion mit Eisen oder eine Bluttransfusion gegeben.

 

Um es gar nicht so weit kommen zu lassen raten Mediziner, gerade Frauen mit einer starken und regelmäßigen Periode, ihre Werte zwei Mal im Jahr mithilfe eines Blutbildes prüfen zu lassen.

 

Im Normalfall reicht auch eine mitteleuropäische Mischkost aus, um erst gar nicht in den Eisenmangel zu geraten. Fisch und Fleisch gelten hierbei als sehr gute Eisenlieferanten. Aber gerade Schwangere sollten hier vorsichtig sein, und sich bei der Ernährung von rohen Fleisch und Fischwaren fernhalten. Aber es gibt auch gute pflanzliche Eisenlieferanten wie Soja, Hafer, Hülsenfrüchte und einige Pilzarten.

 

Vitamin C fördert zudem die Eisenaufnahme während des Essens, beispielsweise durch ein Glas Orangensaft. Kaffee und Tee mit Koffein hindert jedoch die Aufnahme von Eisen. Von der deutschen Gesellschaft für Ernährung wird eine Eisenaufnahme von zehn bis zwölf Milligramm pro Tag empfohlen. Schwangere sollen eine tägliche Aufnahme von 30 Milligramm pro Tag aufnehmen.

 

Petra Bork  / pixelio.de
Petra Bork / pixelio.de