Ein freier Tag nur für mich

Ein freier Tag nur für mich

Ein freier Tag ist eine fantastische Idee - und diesen nehme ich mir nur für mich. Vielleicht stellen sich jetzt bei dem einen oder anderen schon die Nackenhaare hoch. "Das kann ich doch nicht machen" "Ich habe so viele Verpflichtungen, die ich nicht ruhen lassen kann" "Einen freien Tag kann ich doch besser nutzen. Da kann ich doch mal das Haus putzen".

Dabei ist es doch so, dass die Zeit, die wir uns nie nehmen, wir auch nie haben. Gönnen wir uns doch öfter mal eine kleine Auszeit von all unseren Verpflichtungen. Termine und Verabredungen können leicht verschoben werden. Das tut unserer Seele mal unverschämt gut. Dabei geschieht uns ja sonst im Alltag fast kein Tag, bei dem wir nicht voll ausgelastet sind, der Terminkalender fast überquillt und eine Verabredung die nächste jagd. Stattdessen einfach mal nichts machen, einfach nur mal Zeit für sich selbst haben. Am besten fühlt sich sowas übrigens an, wenn es einfach spontan getroffen wird.

"Blau machen" kommt übrigens von dem Ausspruch "ins Blaue gehen" also einfach mal ins Ungewisse hinein leben. Ohne einen wirklichen Plan zu haben. Keiner weiß, wie dieser Tag verlaufen wird, es gibt keine feste oder vorgeschriebene Struktur. Wir wissen nicht was wir sehen, fühlen, riechen oder schmecken werden. Aber ganz klar ist gewiss, dass dieser Tag einfach mal ein Abweichen von der normalen Routine ist. Dabei kann ein blauer Tag auch ein Nährboden für wunderschöne Erinnerungen sein. Gerade, wenn man diesen blauen Tag mit einem lieben Menschen teilt.

Dazu pfeifen wir einfach mal ausnahmsweise auf unsere Verpflichtungen. Wir handeln als autonom lebendes und entscheidendes Wesen. Das kann so unendlich gut tun, sich einfach mal bewusst für und bewusst gegen etwas zu entscheiden. Sicherlich funktioniert die Wirtschaft nicht, wenn wir nun alle blau machen, aber ein Tag im Jahr darf man sich das einfach gönnen. Das ist ein ganz kostbarer Moment, denn unser sonstiges Leben ist meist einfach nur bestimmt vn Verabredungen, Pflichten und Verträgen. Ich erlebe mich als Person, die in der Lage ist, Prioritäten meines Lebens neu zu strukturieren und zu setzen und werde durch diese eigenständige Entscheidung villeicht noch bereichert.

Doch was mache ich nun, an diesem freien Tag? Das Ungewohnte ist dabei, sich einfach treiben zu lassen, keinen Plan zu haben und diesen verfolgen zu müssen, sondern einfach zu machen, was das Herz gerade möchte. Ich kann spüren, wie ich dabei entspannter und leichter werde. Uner Gehirn kann Hochleistungen erbringen, wenn wir unserem eigenen Rhythmus folgen. Sinneseindrücke werden verarbeitet, Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen geschaffen, neue Zusammenhänge erarbeitet und längst Vergessenes wird wiederentdeckt. Wenn dieses geschieht, springt unser Default-Mode-Netwerk an. Ein Bereich im Gehirn, der sich mit Tagträumen, dem selbstbezogenen Denken und dem geistigen Vorstellungsvermögen beschäftigt. Dabei verbraucht das Gehin mehr Energie, als bei normalen, alltäglichen Aufgaben. Der Kognitionsforscher Andrew Smart ist sich sogar sicher, dass während des Default-Mode-Netzwerks Verbindungen zwischen Regionen im Gehinr geschaffen werden können, die unter Umständen während unserer aufgabenreichen Alltags gar nicht entstanden wären. Daher kann es zu Kreativität und Erkenntnissen kommen, die wir bis dahin noch gar nicht von uns kannten.

Dieses ist jedoch wie eine innere Schatzsuche. Denn nur, wer nicht aktiv danach sucht, bekommt neue Ideen und Inspirationen.