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Der Luciatag (13. Dezember) von Christa Spilling-Nöker

Der Luciatag (13. Dezember)

Lucia wurde im dritten Jahrhundert in der Stadt Syrakus auf Sizilien als Tochter einer vornehmen Familie geboren. Ihre Mutter wollte sie natürlich mit einem angesehenen jungen Mann verheiraten. Lucia aber hatte andere Pläne für ihr Leben. Sie ließ sich taufen und gelobte, dem weltlichen Leben zu entsagen und Nonne zu werden. Das war allerdings nicht ungefährlich, denn unter dem Statthalter Diokletian wurden Christen verfolgt und getötet. Lucia aber verspürte aus der Kraft ihres Glaubens heraus keine Angst. Heimlich brachte sie Nahrungsmittel in die Katakomben, in denen sich Christen aus Angst vor Verfolgung versteckt hielten.

In den unterirdischen Gängen zurechtzufinden und dennoch beide Hände zum Tragen frei zu haben, setzte sie sich eine Krone mit brennenden Kerzen auf den Kopf. Lange Zeit hoffte Lucia Bräutigam noch auf eine Umbesinnung der auserwählten, aber vergeblich. Gekränkt und enttäuscht zeigte er sie an, sodass sie zum Tode verurteilt wurde.

 

Da man bis ins 16. Jahrhundert glaubte, dass die Nacht vom 12. auf den 13. Dezember die längste Nacht des Jahres sei, legte man den Luciatag, den Tag des wieder heller werdenden Jahres, auf den 13. Dezember. Gerade in Schweden wird der Luciatag auf besondere Weise gefeiert. Bevor die Morgendämmerung anbricht, erscheint ein Mädchen, weiß gekleidet, mit einer Krone aus Kerzen auf dem Kopf, als Lichtkönigin Lucia; ihr folgt eine Schar junger Mädchen. Zusammen ziehen sie durch die Stadt und singen die traditionellen Lucia-Lieder. Zum Abschluss gibt es für alle ein gemeinsames Frühstück, wobei ein s- förmiges Gebäck aus mit safrangefärbtem Hefeteig nicht fehlen darf: die Lucia-Brötchen.

Karin Wobig  / pixelio.de
Karin Wobig / pixelio.de