Und dann kam die Pandemie - Einsamkeit ...

Und dann kam die Pandemie - Einsamkeit ...

Früher haben wir immer alles gemeinsam gemacht. Es war normal, dass wir uns in der Familie am Wochenende getroffen haben, mit Freunden Unternehmungen gemacht haben oder Ausflüge und Veranstaltungen aufgesucht haben. 

Das alles scheint jetzt schon seit über zwei Jahren in weite Ferne gerückt zu sein. 

Neulich Abend saß ich mit meinem Mann auf dem Sofa und musste fast schmunzeln als die Schauspieler in dem Film sich lachend in den Armen gelegen haben, sich zur Begrüßung die Hände gereicht haben.

Auch in der Praxis merke ich es immer wieder, dass ganz vielen Menschen der Kontakt zu anderen, schlicht weg einfach ein ganz normales Leben, völlig fehlt. 

Ältere Menschen dürfen auf einmal ihre Enkel nicht mehr sehen, weil sie als potenzielle Gefahr gelten und Viren übertragen könnten. Sicherlich haben die Vorsichtsmaßnahmen auch alle ihre Berechtigung und sind wichtig, damit wir alle unbeschadet aus der Situation irgendwann wieder heraus kommen. Aber was passiert mit der Seele? Welche Spuren hinterlässt die Einsamkeit auf der Seele? Damit beschäftigen sich neben dem virologischen Hauptgeschehen auch gerade viele Verhaltensforscher. 

Noch nie war das Thema Gesundheit so ein globales Thema. Es gab schon immer Erkrankungen, die sich auch auf der ganzen Welt verbreitet haben. Aber dass wir eine Epidemie hatten, so etwas haben wohl die wenigsten Bewohner der Erde als so globales Problem mitbekommen. 

Soziale Rücksichtnahme und Solidarität war früher für mich, dass wir Menschen gleich behandeln, egal welcher Herkunft, Aussehen, Denkens oder Fühlens, dass wir teilen, nicht lügen, für einander einstehen. Heute treffen wir uns online zum Yoga, machen den Kochkurs auf einer online Plattform, nutzen skype um uns mit Freunden zu unterhalten. Das Miteinander sucht und findet neue Wege. Das mag sicherlich kein wirklicher Ersatz für echte Kontakte sein, aber vielleicht ein kleiner Mittelweg. Vielleicht auch nur ein schwacher Trost. Der Verzicht ist füreinander. Die Hoffnung, dass wir uns gemeinsam schützen können. 

 

Ich hoffe so sehr, dass wir bald wieder alle beisammen sein können. Dass wir auf der Tanzfläche eng zusammen sind, die Yogagruppe wieder im Park üben darf, die Stille und Einsamkeit dem Trubel und der Heiterkeit weicht. Ich hoffe, dass das Lachen der Menschen schon bald wieder so herzlich sein wird, dass sie die Einsamkeit in der Gesellschaft einfach vergessen. 

Bis dahin müssen wir durchhalten- egal wie schwer es auch werden mag. Die Zeit wird vorbei gehen und das Leben wird wieder bunter und vielfältiger sein. Das tröstet mich ein wenig über den schweren Berg hinweg. 

Wir sehen uns!