Schwere Zeiten Besser Überstehen

Ich schaue oft in die Nachrichten und bemerke, dass die Welt gerade in schwankenden Bewegungen immer mehr Formen von Unordnung annimmt. Krisen häufen sich. Auch in meinem Kopf setzt sich dieser Mechanismus manchmal fort. Es ist ganz natürlich, dass wenn es im Außen ins Wanken gerät, auch unser Inneres in Bewegung kommt Entsetzen, Wut und Angst vor den Folgen von Krieg und Klimawandel, dem Verlust von möglichen Wohlstand, ein drohendes Blackout und Kälte Krisen versetzen sicherlich nicht nur mich in negative Emotionen. Um mit den Wagnissen des Lebens zurechtzukommen, ein mitfühlendes Herz, um uns selbst aber auch anderen zu helfen, die Belastungen zu überstehen. Es sind schwere Zeiten.


Grübeleien und Sorgen lassen uns manchmal immer tiefer in einen Strudel aus unangenehmen Emotionen und Stress geraten. Dabei ist Grübeln eine ganz natürliche und menschliche Funktion. Wenn wir uns schlecht fühlen, denken wir darüber nach, wie wir in die Stresssituation gekommen sind und wie wir das hätten vermeiden können. In diesem Strudel des Nachdenkens, können wir immer tiefer und tiefer in einen Sog kommen, indem wir uns vielleicht auch Vorwürfe machen und keine Antworten auf unsere Fragen finden. Dann ist dieser Prozess entgleist. Die Gedanken kreisen nicht um eine Lösung, sondern um immer wiederkehrende Fragen des wieso und warum. Diese Fragen gepaart mit Angst und Ärger führen oft zu einer lähmenden Hilflosigkeit.


Ich beobachte immer wieder bei Menschen, die viel grübeln, dass sie der festen Ansicht sind, dass die Grübeleien ihre Probleme lösen und sie sich dadurch besser kennenlernen. Doch meist ist das nicht der Fall denn das Grübeln verlängert und verstärkt die körperlichen Stressreaktion und die unangenehmen Gefühle nur noch mehr. Ich empfehle meinen Patienten in solchen Spiralen von Grübeleien und negativen Gedanken die Meditation und die Praxis der Achtsamkeit. Denn wenn wir Grübeln oder in einer Emotionen stecken wie z.B Angst oder Wut, dann empfinden wir es oft so, als ob wir nie wieder diese Emotionen verlassen könnten. Dabei verändern sich unsere Gedanken und unsere Emotionen und Gefühle aber permanent, und so gehen auch negative Gefühle ganz von alleine nach einer Weile vorüber. Dann ändert sich unser Erleben wieder. Doch wenn wir uns mit den Emotionen und dem Grübeln identifizieren, vergessen wir, dass die Emotionen auch wieder vorübergehen kann und wir halten das Negative als immerwährende Realität.


Wenn wir Meditation und Achtsamkeitspraxis trainieren, erlernen wir die Fähigkeit Schritt für Schritt wieder zurück, uns in dem Moment zu befinden und nicht über die Zukunft oder die Vergangenheit Gedanken zu machen. Auch Sätze wie "das sind Gedanken, die mein Geist gerade projiziert, können uns helfen, in der Meditation wieder zur Ruhe zu kommen und den Moment anzunehmen. Wir lernen, von außen auf uns und auf die Situation zu schauen. Mit ausreichend Übung stellt sich immer eine größere Ruhe, eine Akzeptanz und Gelassenheit ein.


Damit ich immer noch meine Kraft zum Handeln behalte muss ich gut für mich sorgen, meine Bedürfnisse kennen und nach ihnen handeln. Mit Achtsamkeit lässt sich sehr gut das mentale Wohlbefinden und die Resilienz gegen Stress fördern eine zentrale Rolle spielt dabei, dass wir Gedanken und Gefühle wohlwollend akzeptieren und Sie einfach bei uns sein lassen. Sie nicht zu bewerten oder ihnen mehr oder weniger Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings nicht, dass wir negative Emotionen und Bedingungen gut heißen. Wir nehmen sie an, ohne eine innere Abwehr gegen sie aufzubauen. Denn auch eine Abwehr bedeutet immer, Kraft aufzuwenden, um abzuwenden. Ich kann mir immer wieder meine Gedanken meine Empfindungen und meine Gefühle anschauen, sie annehmen ohne sie zu bewerten. Auf dieser Basis können wir dann nach neuen Lösungen schauen, ohne durch Stress und grübeln uns selbst Steine in den Weg zu legen.


Die Praxis von Achtsamkeit und Meditation, gerade wenn es um schwierige Emotionen oder Gedanken geht, ist nicht einfach. Es fängt meistens schon damit an, dass wir gar nicht konkret benennen können, was uns gerade umher treibt. Wer schon im Strudel aus negativen Gefühlen und Gedanken ist, schafft es oft nicht den Aufstieg zu finden. Gerade hier ist es wichtig, sich selbst ein Mitgefühl zu schenken und die Emotionen nicht wegdrücken zu wollen. Denn umso mehr wir wegdrücken, vermeiden oder streichen wollen, umso größer werden Emotionen und Gedanken, und umso weniger haben wir die Möglichkeit, diese für uns in andere Bahnen zu lenken. Wenn wir sanft akzeptieren, beruhigt sich das bedrohungssystem im Gehirn, und wir aktivieren wieder Hirnregionen, die uns wohl tun und uns selbst wieder besser fühlen lassen. Oft hilft es auch, sich in der Meditation mit der Atmung zu verbinden, und die Achtsamkeit hierauf zu lenken. Nichts ist so natürlich wie die Atmung, dabei kann der Fokus darauf oft schon sehr schwierig sein. In meinen Kursen erlebe ich immer wieder Patienten, die, gerade in der Ruhe, eine enorme Last an Emotionen und Gedanken spüren.