Depressionen zeigen sich bei Männern anders

Depressionen zeigen sich bei Männern anders

Viele Menschen versuchen immer einen guten Eindruck zu machen. Doch oft werden andere im Beruf bevorzugt und man selbst steht dann immer wieder hinten an. Oft verfallen diese Menschen dann in eine unterdrückte Wut. Sie fühen sich gedehmütigt und in ihrer Position nicht ernst genommen.

Oft hat dieses Erleben zur Folge, dass die Betroffenen in ein schwarzes Loch fallen. So wird meist die Depressionen betitelt. Dann fühlen sich auch starke, kräftige Männer einfach nur völlig kraftlos und sie halten das eigene Sein nicht mehr aus.

Oft treten Depressionen nach schlimmen und einschneidenden Erlebnissen auf. Wenn es starke und negative Veränderungen im Leben gibt, die man einfach hinnehmen muss und an denen man so nichts ändern kann. Oft fallen Männer dann in ein extremes Leben. Geben ihr bisheriges Leben auf, kündigen den Job, trampen durch die Welt, betäuben die eigenen Gefühle mit Alkohol und Drogen.

Dabei ist Depression ein Volksleiden. Fast jeder Fünfte Deutsche erkrankt mindestens einmal in seinem Leben an einer Depression. Nach offiziellen Zahlen sind Männer nur halb so häufig betroffen wie Frauen. Doch Experten gehen davon aus, dass sie tatsächlich fast genau so oft erkranken. Dabei haben Männer kein geringeres Depressionsrisiko, die Diagnose wird bei ihnen nur weniger häufig gestellt.

Das liegt aber auch daran, dass sich bei Männern eine Depression oft anders äußert als bei Frauen. Ds wird meist so beschrieben, dass innen ein Konflikt herrscht, aber im Außen Action statt findet. So zu sagen ein kämpfen oder flüchten, das ist meist das typische Verhalten. Auch betroffenen Männern geht es schlecht, sie fühlen sich elend, niedergeschlagen und leer, sehen keine Zukunft mehr. Aber im Gegensatz zu Frauen reagieren sie auf den inneren Stress häufig mit Aggressionen und Hyperaktivität. Sie treiben extrem viel Sport, arbeiten mehr, suchen das Risiko, nehmen Drogen und versuchen zu betäuben. Die innere Hochspannung versuchen sie oft mit verstäktem Tun loszuwerden - und zwar alleine.

Männer schauen sich seltener nach Hilfe um. Wenn sie doch beim Arzt landen, berichten sie nicht nur von klassischen Symptomen der Depression. Und selbst wenn, haben sie es schwerer, damit durchzudringen. Die Ärzte nehmen es aber auch bei den Männern tendenziell nicht so ernst wie bei Frauen. Depression wird oft als Frauending abgestempelt.

Dass Männer oft anders depressiv sind als Frauen, hat Experten zufolge viel mit dem traditionellen Rollenklischee zu tun. Die meisten Jungs sollen auch heute nicht weinerlich sein oder im Rosa Tütü herumhüpfen. Der Junge, der am weitesten spucken kann, der am besten Fußball spielt und der am frechesten ist, ist auch der beste. Männer müssen stark sein, sollen keine Schwächen zeigen, nicht versagen oder annzu weiblich rüberkommen. Was vor alem zählt, ist Leistung.

Aber auch die Hormone spielen eine Rolle. Beiden Geschlechtern fehlt bei einer Depression Serotonin. Aber im Zusammenhang mit Testosteron führt der Mangel bei Männern eher zu riskanten und aggressiv- impulsiven Taten und nicht so sehr zu Traurigkeit und Ängsten. Dazu kommen neurobiologische Unterschiede. Die Gehirnhälften bei Männern sind weniger gut verdrahtet. Das erschwert die differenzierte Wahrnehmung von Emotionen. Wenn sie sich schlecht fühlen, wissen Männer meist nicht so genau, warum und woher das kommt, sie können die Emotionen nicht definieren. Vielmehr erleben sie eine unklare innere Unruhe und Spannung.

Oft sprechen sie kaum darüber. Es sei denn, der Beruf wird damit in Verbindung gebracht. Denn den Burn-out gestehen sich Männer zu. De facto ist es aber eine Erschöpfungsdepression. Burn-out klingt nur schöner.

Es gibt auch immer mehr reine Männergruppen in Klinikeinrichtungen. Ehrliche Gespräche über das eigene Innenleben und die Schmerzpunkte ihrer Seele zu führen, das scheint in einer beschützten Klinik besser zu gelingen als draußen im echten Leben. Es ist wichtig zu erkennen, dass andere mit ähnlichen Problemen kämpfen und man damit nicht alleine ist. In einer Gruppentherapie wird aber auch oft von den Therapeuten wahrgenommen, dass die Männer um die Schwere ihrer Erkrankung konkurrieren.  Das zeigt sich aber auch bei den Auslösern dr Depression. Stress im Beruf spielt bei den Männern eine größere Rolle als bei Frauen. Oft geht es um das Gefühl, für die eigenen Leistungen nicht genug gewertschätzt zu werden. Aber auch um selbst aufgebauten Druck oder die mangelnde Fähigkeit, Grenzen zu setzen.