Die vier verschiedenen Lerntypen

Die vier verschiedenen Lerntypen

Jeder von uns ist ein anderer Lerner. Und jeder kann seine Sinne auch individuell nach deren Priorität einsetzen um das Lernen leichter zu gestalten. Das Lernen kannst du für dich weitaus einfacher gestalten, indem du deine Stärken und Schwächen kennst und deinen Lernprozess danach ausrichtest.

 

Es ist egal, ob das als Kind oder als Erwachsener ist. Jeder hat seine eigene Art, auf die er lernen kann. Je nach Lerntyp werden unterschiedliche Sinne angesprochen, um die Inhalte besser zu erfassen, verstehen und merken zu können.

 

Es gibt verschiedene Arten, auf die jeder Mensch lernen kann. Einige lesen etwas, und können es sich dann schon gut merken. Andere müssen etwas hören, um es sich merken zu können. Andere wiederum schreiben ihren Lernstoff, und lernen damit den enthaltenen Stoff. Wieder andere Lernende müssen mit anderen reden und sich mit anderen austauschen.

 

Dass Kinder in der Schule Schwierigkeiten beim Lernen haben liegt oft daran, dass sie nicht Lerntypgerecht den Unterrichtsstoff lernen oder ihn vermittelt bekommen. Denn zum Lernen brauchen wir unsere Sinnesorgane. Neben den präsentesten Sinnesorganen wie Augen und Ohren, zählen natürlich auch der Geruchs- Muskel- und Geschmackssinn dazu. Bei jedem Menschen sind die Sinnesorgane unterschiedlich stark ausgeprägt, das bedeutet auch, dass wir mit ihnen unterschiedlich stark lernen.

 

Wir unterscheiden deshalb bei den Lerntypen vier unterschiedliche. Den visuellen, den auditiven, den motorischen und den kommunikativen Lerntypen.

 

Bei der Bestimmung der Lerntypen ist es ganz wichtig, dass Sie sich bewusst sind, dass es nur um Tendenzen geht. Um das Lernen ganz effektiv für sich gestalten zu können, müssen alle Sinne in den Prozess mit einbezogen werden. Wenn Sie bei sich auf einem Kanal eine Schwäche, und auf einem anderen Kanal eine Stärke feststellen, sollten Sie nicht nur den einen Weg wählen und den anderen meiden. Eine Kombination aus beiden Wegen wäre hier das Mittel zur Wahl. Ergänzen Sie immer wieder den Lernstoff, den Sie auf dem gut ausgeprägten Weg aufnehmen mit Stücken, die Sie auf einem anderen, weniger ausgeprägten Weg aufnehmen. Diese Kombination ist sehr stark und macht den Lernerfolg noch stetiger.

 

Am sinnvollsten ist es, wenn Sie sich den Lernstoff in Bröckchen über alle Kanäle zuführen. Denn umso mehr Wahrnehmungsfelder im Gehirn zur Aufnahme des Stoffes beteiligt sind, umso mehr können die Synapsen gedankliche Verzweigungen herstellen. Das steigert nicht nur die Merkfähigkeit, sondern auch Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Lernmotivation um Ihr Ziel zu erreichen.

 

Wichtig ist es auch, dass Sie Ihre kleinen „Macken“ kennen, mit denen Sie besser lernen können. Darunter fällt z.B. eine Geräuschkulisse oder absolute Stille. Ich bin ein Mensch, der redet gerne mit sich selbst beim Lernen. Andere haben es lieber wenn sie nicht alleine sind oder, wenn nebenbei sanfte Musik läuft. Es kann auch sein, dass Sie ein Misch-Typ beim Lernen sind. Dann ist es ratsam, wenn Sie verschiedene Kanäle des Lernens kombinieren.

 

Wenn Sie also beispielsweise die Lernzeiten Ihres Kindes verbessern wollen, sollten Sie herausfinden welcher bevorzugte Lerntyp Ihr Kind ist. Dabei kann Ihnen ein ganz einfacher Test helfen. Schauen Sie sich den Lernstoff, den Ihr Kind nicht so gut versteht an, und bereiten Sie ihn auf die vier verschiedenen Lernwege zu. Wenn Sie ihn nun auf die verschiedenen Wege verbreitet haben, können Sie auswerten, mit welcher der vier Lernmethoden Ihr Kind den Stoff am schnellsten und vielleicht auch am leichtesten verstanden hat. Dann können Sie den Lernstoff ganz einfach immer wieder durch Lernsequenzen, passend zu dem Lerntypinhalt aufarbeiten und Ihrem Kind zum Lernen anreichern.

 

 

 

Der auditive Lerntyp

 

Der auditive Lerntyp nimmt primär gehörte Informationen sehr gut auf, kann diese gut behalten und dann auch dementsprechend widergeben. Er zeichnet sich besonders dadurch aus, dass er mündliche Erklärungen gut folgen und diese verarbeiten kann. Mündliche Erklärungen mag er sehr gerne, mag gut klingende und reimende Texte und gesungene Inhalte. Für die auditiven Lerntypen eignen sich zum Beispiel CDs oder Hörbücher, in dem jemand den Stoff laut vorliest. Oder er nimmt sich selbst beim Sprechen auf und hört sich dies dann immer wieder an, und wiederholt es in Gedanken mit. Für auditive Lerntypen ist es typisch, dass sie gerne mal Selbstgespräche beim Lernen führen. Sie erzählen sich die Inhalte, aber auch anderen. Für sie kann es beim Lernen sinnvoll sein, den Lernstoff in ein kleines Liedchen zu verpacken. Sie mögen auch keine Hintergrundmusik beim Lernen, sondern mögen es eher leise und ohne Umgebungsgeräusche.

 

 

 

Der visuelle Lerntyp

 

Der visuelle Typ lernt am besten, indem er Informationen liest oder Handlungsabläufe beobachtet. Dem visuellen Typ fällt es leichter, Inhalte zu verstehen, indem er sich z.B. Grafiken oder Bilder betrachtet. Er findet Erklärungen verständlich, und wenn nicht muss er den Lernstoff noch einmal näher betrachten. Einen Menschen mit einem ausgeprägten visuellen Lerntyp sieht man oft beim Lesen, beim Betrachten von Bildern, Illustrationen und Grafiken um Sachverhalte zu verstehen. Für ihn ist es sehr wichtig, dass seine Lernumgebung ansprechend und schön gestaltet ist und seine Tafelbilder und schriftlichen Unterlagen gut beieinander liegen. Er nimmt Informationen durch sehen und schreiben auf. Besonders gut kann er seinen Lernstoff einprägen durch Bilder, Mind-Maps, Flip-Charts, Leinwände, Bilder oder Videos. Der visuelle Lerntyp macht sich oft Bilder im Kopf, wenn ihm etwas vorgetragen und erklärt wird.

 

 

 

Der kommunikative Lerntyp

 

Der kommunikative Lerntyp behält am besten durch Gespräche und Diskussionen. Er versteht den Lernstoff am besten durch eine sprachliche Auseinandersetzung. Für ihn müssen Erklärungen durchgesprochen werden, in denen er die Position des Fragenden oder Erklärenden einnimmt. Dafür ist es hilfreich, wenn er den Lernstoff erklärt bekommt und dann in einer Diskussion noch einmal vertieft. Sind Sie ein kommunikativer Lerntyp, sollten Sie für das Lernen des geforderten Stoffes immer Diskussionen führen, die zum Anregen oder Nachdenken anregen führen. Nehmen Sie dazu auch gerne an Gruppenaustauschen oder Gesprächen teil, in der Sie die Rolle eines Mitredenden einnehmen. Dabei können Sie nachfragen, aber auch den anderen ganz genau erklären, um was es sich bei dem Thema handelt. Dadurch vertiefen Sie noch einmal und verinnerlichen den Lernstoff.

 

 

 

Der motorische Lerntyp

 

Der motorische Lerntyp lern am besten, indem er Handlungen selbst durchführt und sie dann auf diese Weise verinnerlicht. Dabei ist es sehr wichtig, an Lernprozessen selbst beteiligt zu sein, diese in der Handlung aufzunehmen und zu verinnerlichen. Dabei kann er Erklärungen begreifen und richtig fühlen. Themen werden motorisch erkundigt und erarbeitet. Dieser Lerntyp probiert gern aus, nimmt an Rollenspielen teil und kann sich in Gruppenaktivitäten einbinden. Der motorische Lerntyp baut gerne Dinge nach, macht Gesten oder schaut sich bei Rechenaufgaben das Material an. Bei motorischen Lerntypen wird der Stoff durch Bewegungen, Handlungen und Fühlen aufgenommen. Sollten Sie ein Lerntyp der motorischen Gruppe sein, sollten Sie beim Lernen im Zimmer auf und ab laufen, um Ihre Motorik in den Lernstoff mit einzubeziehen. Es kann auch hilfreich sein, den Lernstoff mit bestimmter Mimik oder Gestik zu verbinden. Sie können sich auch immer wieder Gegenstände suchen, die Sie mit dem gelernten Stoff in Verbindung bringen, berühren, ertasten und spüren können. Lassen Sie sich auf Experimente während des Lernens ein, wann immer es geht.

 

 

 

Nehmen Sie immer in Betracht, dass Sie nicht nur auf einem Sinn lernen. Sie gehören zu den Wesen, die die Welt über viele Sinne in Betracht ziehen. Bei der Bestimmung des Lerntyps spielen viele Faktoren wie Motivation, Persönlichkeit und Interesse des Lernenden in Betracht.

 

 

 

RainerSturm  / pixelio.de
RainerSturm / pixelio.de