Der Stechapfel

Der Stechapfel

Schon im 17. Jahrhundert wusste man, dass diese Pflanze Eigenheiten besitzt, die sich ein böser Mensch zu Nutze machen kann. Wenn ich jemanden anders schaden möchte, verabreichte ich ihm den Stechapfel. Er wird in seinen Sinnen Burgau quillt. So haben sich schon früher die Räuber der nachrückenden Wirkung bedient um ihre Opfer willenlos und handlungsunfähig zu machen.

Der gemeine Stechapfel stammt wahrscheinlich aus Nordamerika, aber auch Asien wird  als Ursprungsland in Erwägung gezogen. In Europa ist er seit knapp 500 Jahren verbreitet.

 Ihren Namen verdankt derStechapfel seinen stacheligen Samenkapseln, die kleine, braune Samen, enthalten. Sie wachsen gut auf stickstoffreichen Böden und sind daher oft an Wegrändern und Schuttplätzen zu finden. Viele Hobbygärtner schätzen sie wegen ihrer weißen Blüten. Der Stechapfel gehört zu den Nachtschattengewächsen. Er enthält Stoffe, die schwere Vergiftungen auslösen können. Sie lassen die Herzfrequenz gefährlich ansteigen und führen zu weit geöffneten Pupillen und dazu dass der Betroffene verschwommen sieht. Es kann sogar zu zeitweiser Erblindung führen. Gleichzeitig wird aber auch die Speichelproduktion gehemmt, welches zu starker Mundtrockenheit und extremem Durst bei starken Hitzegefühlen und Hautrötungen führt. Vergiftungsopfer können Verwirrtheit zeigen, erregt sein und halluzinieren. Auch die Willensfähigkeit ist herabgesetzt. Sehr gefährlich ist es, wenn Jugendliche meinen, sich mit dieser Pflanze in einen Rauschzustand versetzen zu wollen. Davor ist hier eindringlich zu warnen. Denn schon in geringen Dosen können unvorhersehbare Wirkungen eintreten und den Betroffenen sehr gefährden. In geringen Dosen können Bestandteile jedoch auch ihre medizinische Wirkung entfalten. In Arzneimitteln findet der Stechapfel erst im 18. Jahrhundert Wirkung. Sie wird als schmerzstillend und krampflösend in Medikamenten eingesetzt. Ein Bestandteil, das Atropin wird heute noch in Augentropfen zur Bereitstellung der Pupillen genutzt.

Scopolamin kann zudem die Symptome der Parkinsonerkrankung lindern. Zudem machten sich manche Arzneimittel auch die Bronchien erweiternde Wirkung bei Asthma zu Nutze. Dabei rauchten Patienten spezielle Zigaretten, die Blätter des Stechapfel enthielten und somit krampflösend und erweiternd auf die Bronchien wirkten. Heute ist diese Anwendung nicht mehr gebräuchlich. Die moderne Medizin hat wirksamere Produkte entwickelt die ärmer an Nebenwirkungen sind. So bleibt der Stechapfel eine Pflanze mit einer gewissen Vergangenheit.