Es kann der Zeitpunkt in einer Beziehung kommen, da tritt Eifersucht hinzu. Wenn sie da ist, kann man sich entscheiden, ob sie die Beziehung zerstört, oder es zum Anlass nehmen, eine  ganz neue Gestaltungsmöglichkeit zu finden.

Eifersucht lässt sich in alen Schichten finden und bildet meist die Grundlage von Dramen. Aber nicht nur im Film, auch im wahren Leben gibt es die Eifersucht. In zunehmendem Zeitalter drehen sich die meisten Themen in Paartherapien und -beratungen um Eifersucht und Fremdgehen.

Oft fehlen einem die Worte, wenn man in der Eifersucht versucht seine Emotionen zu fassen. Denn meist überlagern sich verschiedene Komponenten wie Angst vor Verulust, Ärger und Wut um die Unwissenheit der Lebensumstände des Partners und Unmut. Oft wird das Verhalten des Partners auch als Abwertung der eigenen Person empfunden und man grämt sich in Scham. Trauer über die schönen und vergangenen Zeiten trägt diese Gefühle dann weiter und man befasst sich schon mit dem Zukünftigen Alleinsein, falls die partnerschaftliche Situation sich nicht ändert.

Ich habe immer wieder Menschen getroffen, die meinen, dass Eifersucht nur ein gesellschaftliches Phänomen sein, und man sich davon eigentlich völlig frei machen könnte. Jedoch ist Eifersucht ein Gefühl, und gehört damit zum täglichen Empfinden als etwas Normales dazu. Ich kann mir zwar verbieten, diese nach außen hin zu zeigen, aber sie wird dennoch da sein.

Die positive Site an der Eiferscht ist aber auch, dass wir uns bewusst werden, dass uns der Partner nicht gleichgültig ist und wir noch starke Gefühle haben.

Wenn Eifersucht in uns wohnt, dann konfrontieren wir meist den Partner mit Vorwürfen, die in der "Du-Botschaft" formuliert werden. Meist werfen wir dann mit Sätzen wie "Du hast ...!" um uns. Mit solch einer Du- Botschaft sage ich ganz klar aus, dass ich von mir sehe, dass ich der bessere Partner bin und mich moralisch damit über den anderen erhebe. Die ganz klare Reaktion darauf ist meist ein Versuch der Rechtfertigung, um aus dieser niedrig gestellten Position wieder heraus zu kommen. Das Machtspiel aus Rechthaberei artet dann meist völlig aus und schaukelt sich hoch.

Eine bessere Möglichkeit wäre es, ohne Vorwürfe, über seine Gefühle zu sprechen. Dabei ist es sehr ratsam, wenn man versucht, seinen eifersüchtigen Partner zu verstehen. Denn jeder darf fühlen, was er möchte. Im Anschluss kann ich selber die Möglichkeit nutzen, meine Sichtweise der Dinge zu nennen. Denn im Gespräch kommt man oft viel weiter, als gleich von vornherein aufeinander loszugehen.

Oft ist es der Fall, dass der Partner seine Flirtereien gar nicht so wahrnimmt, oder gar nicht weiß, dass er den anderen damit verletzt und eifersüchtig macht. Es ist dann gar nicht schwer für ihn, sein Verhalten anzupassen und diese verletzenden Dinge zu unterlassen.

Das Schnüffeln in Anruflisten und Nachrichten sollte man sich allerdings gut überlegen. Denn meist sind solche Details und Beweise wie ein emotionaler Bumerang, denn das quälende Wissen wird man nicht mehr los.

Auf jeden Fall sollten wir alle lernen, mit unseren Gefühlen, und damit hier insbesondere der Eifersucht, umgehen zu können. Der Austausch mit anderen kann hilfreich sein um herauszufinden, wsa nun der beste Schritt ist. Als Paar kann man so die Eifersucht als Grundlage nehmen, die Beziehung zu hinterfragen und sich eventuell auch Unterstützung zu suchen. Ob ein Paar daraufhin zusammen bleibt oder getrennte Wege geht benötigt meist Zeit. Oft ist auch die Einsicht da, dass schon lange etwas nicht ganz passt und gemeinsam eine Lösung erarbeitet werden sollte. Es gibt auch Beziehungen, bei denen alles in Ordnung ist, sich aber dennoch ein Partner in unerwüllte Wünsche oder Sehnsüchte trägt. Daran wird die aufsteigende Eifersucht dann auch nichts ändern können.

Hier einige Tipps von Professor U'lrich Clement zusammengefasst:

1. Nehmen Sie Ihre Gefühle ernst, und machen Sie sich nicht vor, dass Sie nicht eifersüchtig sind.

2. Fragen Sie sich: Wie berechtigt ist meine Eifersucht?

3. Sie können vieles mit sich selbst ausmachen. Warten Sie ab, wie sich die Dinge entwickeln.

4. Wenn Sie merken, dass Sie eifersüchtig sind und deshalb mürrisch, passiv oder aggressiv reagieren, nennen Sie Ihrem Partner den wahren Grund.

5. Vermeiden Sie Vorwürfe. Achten Sie dabei auf den Unterschied zwischen "Ich bin eifersüchtig, so fühle ich mich ..." (ICH- Botschaft) und "Du machst mich eifersüchtig" (DU- Botschaft - Vorwurf).

6. Zwingen Sie einen untreuen Partner nicht, Ihnen alle Details zu erzählen. Solche Schilderungen quälen Sie beide.

7. Sie Wollen Textnachrichten und Mails auf verräterische Beweise untersuchen? Dann überlegen Sie vorher, ob Sie mit dem Wissen um kränkende Details besser leben können als mit dem Nichtwissen.

8. Versuchen Sie, die Eifersucht als interessanten Teil Ihrer Partnerschaft zu sehen, aber lssen Sie sie nicht zu einer bitteren Angelegenheit werden.

9. Versuchen Sie, großzügig zu sein, Ihrem Partner Freiräume zuzugestehen und eigene Wege zu gehen.