Pflanzenhilfe aus der Rinde

Pflanzenhilfe aus der Rinde

Es gibt viele sehr wirksame Substanzen, die in der harten Schale ancher Stämme und Äste schlummern. Gerade für den wirkstoffbereich vieler Arzneimittel sind sie sehr interessant.

So unterschiedliche wie die Bäume sind, sind auch ihre kleinen und hilfreichen Mittel. Die Rinde der Bäume bietet ihnen einen Schutz vor Insekten oder vor dem Austrocknen. Sie wirkt wie die Haut eines Menschen, denn bei Verletzungen wächst sie immer wieder nach. Nur die äußerste Schicht, die Borke, ist abgestorben.

Schon seit Jahrhunderten nutzen die Menschen teile von Bäumen als Arzneien.

Eines der Bekanntesten Mittel gegen schmerzen, die Acetyl-salicyl-Säure hatte in der Rinde der Weide ihren natürlichen Vorläufer. Ihre schmerzlindernde undfiebersenkende Wirkung war schon im Altertum bekannt. Im 19. Jahrhundert schafften es Forscher den Wirstoff Salicin aus der Rinde zu lösen und dann die Acetyl-salicyl-Säuresynthetisch herzustellen. Heute gehen immer mehr Phytopharmazeuten wieder zurück zum Ursprung, der Pflanze an sich. Dabei fanden sie heraus, dass ein hoch dosierter Extgrakt aus der weidenrinde bei Rückenschmerzen hilreich angewandt werden kann. Da Wirkstoffe aus Pflanzen sehr gut wirksam sind, kann es zu Kontraindikationen bzw. Wechselwirkungen mit anderen arzneilichen Präparaten kommen. Deswegen sollten solche Dinge nicht einfach bedenkenlos konsumiert werden. Hier ist auf jedenfall der Apotheker oder der Arzt der richtige Ansprechpartner.

 

Die Eiche

Aussehen: Die Rinde weist tiefe Furchen auf und ist als Baum sehr mächtig. Er kann bis zu 50 Meter hoch werden. Die Rinde jüngerer Bäume ist reich an verschiedenen Gerbstoffen.

Anwendung: Die Substanzen der Eiche wirken zusammenziehend. Daher eignen Sich Auszüge aus der Eiche für Umschläge, Spülungen oder Bäder in der äußerlichen Anwendung. Sie unterstützen bei Entzündungen der Haut oder Schleimhäute und können beispielsweise den Juckreiz bei Hämorriden lindern.

 

Die Birke

Aussehen: Sie zeichnet sich durch einen sehr schlanken und weißen Stamm ab. Ihre Blätter wirken frisch und sind hellgrün. Das Vorkommen von verschiedenen Birkenarten ist eher aus der Nordhalbkugel, sie braucht gmäßigte und kühle Zonen.

Anwendung: Aus der weißen Rinde wird ein Trockenextrakt gewonnen, das Betulin. Es wirkt entzündungshemmend und antibakteriell, weswegen es in der Hautpfege gerne eingesetzt wird. Diese Produkte kommen ganz ohne Emulgatoren aus, denn das Betulin stabilisiert Öl- Wasser- Gemische. Davon profitieren gerade trockene Haut und empfindliche Partien.

 

Der Zimtbaum

Aussehen: Der Ceylon- Zimtbaum kommt aus dem Süd- und Südostasiatischen Raum und wird sehr starkt in Sri Lanke und auf den Seychellen angebaut. Seine imposanten Stämme können bis zu 10 Meter hoch werden. Aber für Arzneien sind nur die Rinden der kleinen und jungen Schößlinge interessant. Die rinde wird entfernt. Wenn wir Zimt kaufen und konsumieren, sollten wir immer zu dem hochwertigen Ceylon- Zimt greifen, denn dieser enthält gegenüber dem Cassia Zimt wenigerschädliches Cumarin.

Anwendung: Die ätherischen Öle der Zimtrinde machen ihn nicht nur zu einem beliebten Gewürz. Teeaufgüsse können unterstützend bei Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl und Blähungen sowie leichten Bauchkrämpfen eingesetzt werden. Dazu kann infach eine Tasse zu einer Mahlzeit getrunken werden. Wer unter Appetitlosigkeit leidet, kann eine halbe Stunde vor dem Essen eine Tasse Tee mit Zimtrinde aufbrühen und diese trinken. Das wirkt förderlich und anregend auf den Appetit.

 

Der Lapachobaum

Aussehen: Dieser Baum mit seiner üppigen rosanen Blütenpracht ost in vielen Regionen Südamerikas beheimatet. Dort wird seine Rinde in der Volksmedizin schonsehr lange eingesetzt und verwendet. Heute gibt es ihn auch als Tee in Europa. Auch für Nicht-Tee-Trinker ist er interessant, da er eine leichte Note mit Vanille in sich trägt. Lapacho-Chinonen wirken als Inhaltsstoff antiviral, antiparasitär und entzündungshemmend. Verwendet werden auch hier nur Teile der rinde.

Anwendung: Es wird empfohlen, den Tee als Kur anzuwenden. Auf jeden Fall sollte man hier den Bezugsort der Apotheke wählen - nur so kann sicher sein, dass dieser rein ist und keine schädlichen Stoffe enthält. Trinken sollte man den Tee sechs Wochen lang, einen Liter über den Tag verteilt. Nach vier Wochen Pause kann man diese Kur wiederholen.