Entspannt bleiben wenn es juckt - Insektenstiche

Gerade jetzt ist es mir auch wieder aufgefallen, dass Insekten dieses Jahr wahnsinnig penetrant sind. Sie stechen, beißen oder bohren sich in unsere Haut. Wir lieben den Sommer, und sie tun es auch. Doch diese kleinen Biester, die durch die Luft schwören oder im Gras krabbeln, und uns unangenehm auf den Körper rücken.


Es gibt unzählige Insekten. Ich möchte hier einmal die meisten und größten Artenvielfalten aufzählen:


Bienen: sie sind Nutztiere und sehr friedlich. Sie stechen nur, wenn sie sich bedrängt fühlen, etwa wenn man nach ihnen schlägt oder sie versehentlich verschluckt. Aber auch, wenn man auf sie tritt. Beim Stechen verlieren die Bienen ihren Stachel und müssen damit leider auch sterben. Nach dem Stich solltest Du daher den Stachel sofort entfernen und die betroffene Stelle desinfizieren und kühlen. Das beugt einer möglichen Infektion vor und macht die Entzündung etwas erträglicher.


Grasmilben: die Larven der Spinnentiere krabbeln im Sommer auf Grashalmen und lassen sich dort von Tieren und Menschen abstreifen. Dann wandern sie an der Kleidung hinauf, bis sie in die dünnen und feuchten Hautregionen gelangen. Die stark juckenden Bisse entzünden sich sehr leicht. Grasmilben sind vor allem in Regionen wie Bayern, Hessen, und dem Rheinland zu finden. Um ihnen vorzubeugen kann man tatsächlich nur sehr oft den Rasen mähen und ihn bewässern.


Mücken: sie werden von Wasser angezogen, schon ein kleiner Teich oder ein Planschbecken im Garten genügen, und sie können daran ihre Brut ablegen. Ich habe ganz viele Mückenlarven in meiner nicht geschlossenen Wassertonne. Die Weibchen stechen meist in der Dämmerung oder in der Nacht und saugen dann das Blut des Betroffenen aus. Die bei uns heimischen Arten übertragen zum Glück keine schweren Krankheiten. Aber in anderen Ländern, können Sie Erkrankungen wie die Erreger von Malaria durch ihre Stiche übertragen. Deswegen ist es im Urlaub ganz wichtig, dass wir uns mit entsprechenden Maßnahmen vor ihnen schützen. Wer sich auch zu Hause vor Mücken schützen möchte, kann ein Moskitonetz über das Bett hängen.


Wespen: sie tauchen vermehrt im Spätsommer oder Hochsommer auf, wenn Sie auf der Suche nach Zucker und Eiweiß als Nahrung sind. Auf gar keinen Fall sollten wir versuchen, die Wespen durch anpusten zu verscheuchen. Denn das Kohlendioxid was wir da bei ausatmen, macht die Wespe nur noch wilder. Wichtig ist auch zu wissen, dass nur die Weibchen einen Stachel besitzen. Ihre Stiche sind nicht so schmerzhaft wie die der Biene. Können aber, bei Allergien sehr heftige Verläufe haben.


Zecken: die winzigen Spinnentiere Leben im Gras und im Gebüsch. Dabei nicht nur im Waldspaziergang, auch im heimischen Garten können sie ansässig sein. Sie lassen sich einfach im Vorübergehen abstreifen und klettern in der Kleidung hoch, bis sie eine weiche Stelle finden, an die sie sich andocken können. Bevor sie sich hinein bohren, betäuben sie die Stelle mit einem bestimmten Sekret.


Wie kann ich mich schützen?

Blutsaugende Insekten werden meist durch den Körpergeruch und Schweiß angelockt dagegen hilft häufiges Duschen. Zudem kann man den Körper Geruch überdecken indem man spezielle Insekten Spray oder Lotionen verwendet. Zudem sollte in diesem Fall eher weniger gegriffen werden, denn durch die bestimmten Geruchsstoffe können die Tiere noch mehr angelockt werden. Für Babys und Kleinkinder gibt es spezielle Produkte, die eine geringere Konzentration von Wirkstoffen enthalten oder auf Basis von ätherischen Ölen sind. Allerdings kann bei ätherischen Ölen die Haut sehr empfindlich reagieren, oder es kommt zu einer Lichtempfindlichkeit. Hier sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass ein guter Sonnenschutz verwendet wird. Um die kleinen Plagegeister aus der Wohnung fern zu halten, empfiehlt es sich ätherische Öle wie Citronella oder Lavendel zu verwenden. Diese können in der Wohnung in den duftvernebler oder in eine kleine Duftschale gegeben werden. Unterwegs lassen sich diese ätherischen Öle auch gut an die Kleidung träufeln.

Getragen werden sollten vorrangig leichte Kleider mit langen Ärmeln. Gedeckte Farben halten die Tiere auch ab. Leuchtende Farben ziehen sie er noch an. Wenn draußen im Sommer süße Getränke getrunken werden, sollten diese auf jeden Fall abgedeckt werden. Denn der süße Geruch zieht die Insekten an. Im schlimmsten Falle landen die Insekten dann im Getränk und wir nehmen Sie zu uns. Im Falle der Biene kann dieses sehr schlimm enden. Zahlen beim Essen draußen jegliche Bioabfälle an, sollte man diese sofort entsorgen, da diese die Tiere auch anlocken.


Stiche selbst behandeln

Die meisten Stiche oder Bisse können jederzeit selbst behandelt werden. Im Normalfall gehen Juckreiz und Schwellung innerhalb von zwei bis drei Tagen zurück. Auf jeden Fall sollte der Stich gekühlt werden. In der Apotheke gibt es auch antiallergisch wirkende Gels oder kühl stoffe ohne Wirkstoff zum Auftragen auf die Haut. Ein batteriebetriebener, elektrischer Stichheiler aus der Apotheke soll das Eiweiß im Stich neutralisieren, so dass es nicht mehr juckt. Eignet sich nur für Erwachsene und größere Kinder. Es muss auf jeden Fall von Erwachsenen verwendet werden, weil es an der betroffenen Stelle 3 bis 5 Sekunden bis zu 50 Grad Celsius heiß wird. Auch eine halbierte Zwiebel und deren Saft kann man gut auf die Haut träufeln. Dieses wirkt gefäßverengend und leicht entzündungshemmend. Wer keine Allergien hat, kann mehrmals täglich ein paar Tropfen Lavendelöl, Teebaumöl oder ein spezielles insektenstichöl aus dem Fachhandel auftragen. Zecken entfernt man am besten mit Hilfe einer speziellen Zange oder Karte. Die Tiere können Frühsommer-Meningoenzephalitis und Borreliose übertragen. Daher rät die Organisation ST IKO sich in Risikogebieten nur mit einer entsprechenden Impfung aufzuhalten. Sie ist für Kinder ab einem Jahr möglich. Nach der Grundimmunisierung besteht der Impfschutz für mindestens drei Jahre.


Wann muss ich zum Arzt?

Manche Menschen reagieren auf Bienen und Wespenstiche allergisch. Anzeichen dafür sind etwa Atemnot, Quaddeln am ganzen Körper, beschleunigter Herzschlag, Kribbeln in Armen und Beinen, Fieber, Übelkeit, Schüttelfrost. Wenn diese Symptome nach einem Stich auftreten, sollte man sofort den Notarzt alarmieren. Es besteht der Verdacht auf einen anaphylaktischen Schock.

Den Arzt sollte man auch auf jeden Fall aufsuchen, wenn sich ein Stich stark gerötet oder entzündet oder wenn sich drum herum eine größere Quaddel bildet. Gerade Zeckenbisse sollte man nach dem Einstich im Blick behalten. Zeigt sich Tage oder wenige Wochen später eine kreisrunde Rötung, sollten auf jeden Fall ärztliche Hilfe aufgesucht werden. Denn das ist ein Hinweis auf eine Borreliose-Infektion, die auf jeden Fall mit einem Antibiotika behandelt werden muss.