· 

Die Legender von den Aachener Printen - Christa Spilling - Nöker

Die Legender von den Aachener Printen - Christa Spilling - Nöker

Infolge einer großen Feuersbrunst herrschte unter der Aachener Bevölkerung große Hungernot. Da erinnerte sich  Ein alter Becker an ein einheimisches Bergwerk, welches seinerzeit das Lieblingsgebäck  Kaiser Karl gewesen war. Aber keine der Bäcker war imstande, sich genau an das Originalrezept zu erinnern - Der Kaiser hatte es mit ins Grab genommen und niemand wagte, seine Totenruhe zu stören. Ein  Bäckerlehrling war es, der in seinem jugendlichen Eifer auf die Idee kam, die kaiserliche Ruhestätte, die allgemein nicht bekannt war, zu suchen und das Rezept herbeizuschaffen. Da tauchte der Teufel als vermeintlicher Helfer in der Not auf und schlug dem Burschen einen Pakt vor: er, der Teufel, weise ihm den Weg zur Gruft - und im Gegenzug besorgte ihm der Bäckerjunge ihm den Schlüssel zur Schatzkammer. Schon in der nächsten Nacht führte der Teufel den Jungen zum Grab von Kaiser Karl. Als dieser von der Not seiner geliebten Stadt Aachen erfuhr, gab er das Rezept preis, um anschließend seine Ruhe fortzusetzen. Der Bäckermeister witterte schnell das große Geschäft. Die Printen verkauften sich wie warme Semmeln und erfreuten sich, über Aachen hinaus, wachsender Beliebtheit. Doch eines Tages, als der Bäckerlehrling sein Versprechen längst vergessen hatte, erschien der Teufel und forderte seinen Anteil des Pakts. Um den Teufel gnädig zu stimmen, reichte er ihm ein Backblech mit frischen, leckeren Aachener Printen. Vom Duft und Geschmack so berauscht, verschlang der Teufel das köstliche Gebäck mit samt dem Backblech und tauchte, von höllischen Bauchschmerzen geplagt, ab in den Ort der Verdammnis.

 

Quelle: Hoffnung leuchtet wie ein Stern

 

Dieter Schütz  / pixelio.de
Dieter Schütz / pixelio.de