Wie entstehen Schmerzen

Wie entstehen Schmerzen

An einer Stelle im Körper ist eine Verletzung entstanden. Sogenannte Empfindungsnerven nehmen an der Verletzung Schmerzen wahr. Über Nervenbahnen gelangt das Schmerzsignal zum Rückenmark. Hier wird das Signal innerhalb des Rückenmarks an weitere Nervenzellen umgeschaltet und findet von hier aus den Weg ins Gehirn. Im Gehirn reagieren mehrere Bereiche gemeinsam mit diesem Impuls, verarbeiten ihn uns geben die Rückmeldung, dass hier nun Schmerzen zu empfinden sind. Somit wird der Körper angehalten, weitere Schritte einzuleiten, beispielsweise die Blutstillung oder die Schonung des betroffenen Bereichs. 

 

Es gibt drei große Arzneimittelgruppen mit unzähligen Präparaten, die eingesetzt werden können, um die Weiterleitung der Schmerzsignale zu blockieren und die Schmerzen zu unterdrücken. Dabei können auch mehrere Schmerzmittel miteinander kombiniert werden, um einen möglichst großen Effekt zu erzielen. 

 

Schmerz- und Entzündungshemmer sind meist gut verträglich, wirken auch gleichzeitig fiebersenkend. Es gibt sie auch freiverkäuflich in der Apotheke. Sie sollen die Schmerzen an der Stelle der Entstehung hemmen. 

 

Eine lokale Betäubung legt die Nervenzellen zur Weiterleitung vorübergehend lahm. Somit kann der Schmerzimpuls nicht weiter an das Gehirn zur Verarbeitung gegeben werden. Das macht man meist bei Operationen im Bereich des Operationsgebietes oder im Rückenmarkskanal als Spinalanästhesie.

 

Opioide gehören zu den stärksten Wirkstoffen, die es gegen Schmerzen gibt. Es gibt sie nicht nur als Tablette, sondern auch als Pflaster, wo sie als Depot über einen längeren Zeitraum ihre Wirkstoffe freisetzen. Sie unterdrücken die Weiterleitung von Nervenimpulsen im Rückenmark und im Gehirn. Opioide sind allerdings das letzte Mittel zur Wahl, wenn gar keine anderen Schmerzmittel mehr helfen. Sie können stark auf den Kreislauf gehen und bei unsachgemäßem Gebrauch zu einer Abhängigkeit führen. 

 

Das Schmerzgedächtnis 

Ein Schmerz kann chronisch werden, auch wenn die Ursache schon längst behoben ist. Dabei spielt die geheilte Wunde selbst auch noch eine entscheidende Rolle. Denn die Nerven erzeugen immer noch weiter Signale, obwohl die Schmerzursache vielleicht schon längst durch einen chirurgischen Eingriff behoben wurde und die Wunde verheilt ist. 

Aber auch das Rückenmark ist am Schmerzgedächtnis mit beteiligt. Es sendet immer noch Schmerzimpulse zum Gehirn.

Das Gehirn spielt beim Schmerzgedächtnis die meist prägendste Rolle. Im Gehirn werden Schmerzen mit Gefühlen wie Angst oder einer depressiven, gedrückten Stimmung verbunden.  Somit lenkt das Gehirn die Aufmerksamkeit immer wieder auf die Beschwerden. Das fördert das Entstehen eines Schmerzgedächtnisses zunehmend. Daher sind an diesem Punkt Achtsamkeitsübungen sehr sinnvoll, die den Blick bewusst in eine andere Richtung lenken.