Aus alt macht Neu

Aus alt macht Neu

In einem You Tube Video habe ich gerade gesehen, wie man aus Resten von Gemüse neue Pflanzen nachziehen kann. 

Meinen ersten Versuch dazu habe ich letztes Jahr gestartet. Apfelkerne in den Kühlschrank gelegt und daraus kleine Pflänzchen gezogen. Sie sind auch wirklich gewachsen und haben sich in der Sonne wohl gefühlt. Allerdings sind Apfelbäume ein eher schwieriges Unterfangen.

In diesem Video habe ich nun gesehen, dass sich aus Gemüseresten neue Pflanzen nachziehen lassen. Das wäre ja wunderbar, denn so erspart man nicht nur den Müll, sondern gibt der Pflanze auch eine zweite Chance. Gärtnern, quasi ohne Garten.

 

Ich habe damit jetzt mal angefangen, und habe die Reste meiner Frühlingszwiebel abgeschnitten. Das untere Ende, also das was weiß ist und wo die Wurzeln dran sind, etwa 5 cm lang abschneiden. Dieses kleine Stück habe ich in ein Glas Wasser gestellt, damit sich die Wurzeln wieder neu bilden können. Wichtig dabei ist, dass nur die Wurzeln mit Wasser bedeckt sind und das Wasser täglich gewechselt wird. Wenn sich die Wurzeln dann nach einer Woche schön ausgebildet haben, kann man die Enden in einen Topf pflanzen. Auch hierbei ist wieder wichtig, nur die Wurzeln mit Erde zu bedecken. Die Pflanze in der Erde sollte nun einen sonnigen Platz finden und täglich gegossen werden. Nach 4-5 Wochen ist sie bereit zur Ernte.

 

Das Gleiche funktioniert übrigens auch bei Romanasalat. Wenn man diesen mit unterem Strunk bekommt (was meistens der Fall ist), kann man diesen ebenfalls 5 cm weit vom übrigens Salat abschneiden. Wichtig ist hie, dass die Wurzeln gut gewaschen werden, bevor sie in das Wasserglas kommen. Auch hier muss wieder täglich das Wasser gewechselt werden, sonst bildet sich Schimmel und das Projekt wäre verloren. 

Wenn sich neue Wurzeln im Wasser bilden (das passiert meist nach einer Woche) kann auch der Salat umgetopft werden in Erde. Wichtig ist es hier, einen ausreichend großen Topf mit Erde zu haben, da der Salat sehr groß und buschig nachwächst. Ebenfalls dürfen die neuen Blätter hier auch keineswegs im Wasser oder in der Erde stehen sonst bildet sich Schimmel. Genau wie die Frühlingszwiebeln mag der Salat es gerne an einem warmen und sonnigen Platz und muss täglich gegossen werden. Er ist in etwa 6 bis 7 Woche nachgewachsen und kann dann von der Fensterbank für den Teller geerntet werden. 

 

Was ich bis jetzt gar nicht wusste ist, dass sich auch aus den Resten der frischen Roten Beete die Blätter wieder ziehen lassen. Diese können nicht nur als nährstoffreiche Quelle in den Smoothie gegen werden, sondern sind auch wunderbar für Salate oder Suppen geeignet. 

Damit die Blätter der Roten Beete nachwachsen, schneidet man einfach den oberen Teil der Roten Knolle drei Zentimeter dick ab. Dieses Stück kommt ebenfalls wieder in ein Glas mit Wasser. Gerade bis zu der Stelle, an der die Blätter wieder herauswachsen sollen. Das Wasser muss auch täglich wieder gewechselt werden. Nach etwa 10 Tagen ist das Stück so weit, dass das es auch wieder in Erde gepflanzt werden kann. Der Kopf darf nicht mit Erde bedeckt sein. Beim Gießen ist hier darauf zu achten, dass nur die Erde täglich befeuchtet wird. Sonst fängt der Rest der Knolle an zu schimmeln und sie wäre verdorben. Nach zwei bis drei Wochen in der Erde zeigen sich langsam keimende Blätter. Nach weiteren fünf bis sechs Wochen sind sie dann endlich zum Ernten bereit. 

 

Was bei mir bis jetzt noch nie funktioniert hat, bei meiner Schwester aber schon so oft gut kam ist eine Pflanze aus einem Avocadokern. Ernten konnte sie von der Pflanze bis jetzt nicht, aber es ist auf jeden Fall eine schöne und dekorative Grünpflanze für das Zuhause. 

Damit der Kern keimt, bringt man ihn am Besten mit zwei Zahnstochern gespickt in einem kleinen Schnapsglas mit Wasser unter. Wichtig ist dabei, dass der Kern nicht beschädigt wird von den Zahnstochern, sondern dass sie ausschließlich zum Halten des Kerns im Wasser gedacht sind. Das Glas steht am besten sonnig und warm auf der Fensterbank. Der Kern sollte dabei mit dem unteren Drittel im Wasser hängen, daraus bilden sich dann die Wurzeln der Pflanze. Das Wasser muss täglich getauscht werden, sonst fängt es an zu riechen und zu schimmeln. Nach etwa zehn Wochen beginnt der Kern sich langsam zu öffnen und die ersten Wurzeln treten unten zum Vorschein. Wenn sich dann, etwa weitere zehn Wochen später, auch oben die ersten Blattansätze zeigen, kann der Kern in die Erde gepflanzt werden. Dafür sollten die Zahnstocher entfernt werden. Der Kern sollte ganz in die Erde gesetzt werden, so dass die Blätter oben heraus schauen. Wenn man merkt, dass der Topf, in dem die Pflanze steckt, langsam zu klein wird (ja, das wird passieren, denn die Pflanze wächst doch relativ schnell und die Blätter sind groß!) muss unbedingt ein neuer Topf her, in den die Pflanze umgezogen werden sollte. 

 

Viel Spaß beim Nachgärtnern!